Giga User
Gruppe: Administrator
Beitraege: 3366
seit: August 2001
Ich "koche" mir gerade - wie schon vielmals zuvor - eine "Nudelpfanne Shanghai" von Maggi.

Natuerlich lese ich dabei immer brav die Bedienungsanleitung auf der Packungsrueckseite.

Da steht: "3/8 l kaltes Wasser in eine Pfanne geben und zum Kochen bringen".

Nun meine Frage an die werte Kochgemeinde: Worin besteht der Unterschied, ob ich kaltes oder warmes Wasser zum Kochen bringe?

lg
ff
Hyper User
Gruppe: Mitglieder
Beitraege: 245
seit: Februar 2003
Angeblich kommt kaltes Wasser im Topf schneller zum Kochen als warmes!
Maggi will dich also zum Sparen anstiften...

glg ebw


Bearbeitet von ebw on 14 Dezember. 2005, 22:56
Giga User
Gruppe: Administrator
Beitraege: 3366
seit: August 2001
Angeblich kommt kaltes Wasser im Topf schneller zum Kochen als warmes!

Ahso? Wenn ich Zeit finde, werde ich das einmal testen und versuchen, die Theorie empirisch zu widerlegen.

Die Logik sagt mir:

Wenn ich kaltes Wasser (10 °C) in einen Topf gebe und auf den Herd stelle, dann dauert es z.B. 3 min, bis es 40°C erreicht hat und angenommen weitere 5 min, bis 100°C erreicht sind. Ich habe keine Ahnung, ob der Temperaturanstieg linear ist.

Wie auch immer, wenn ich gleich 40°C heisses Wasser aus der Warmwasserleitung in den Topf gebe, sollte ich mir doch die 3 min ersparen?

OK, Wasser hat bei unterschiedlicher Temperatur eine unterschiedliche Dichte und auf meiner Berghuette kocht es auch unter 100°C, aber unter gleichen Bedingungen kann ich leider deine Theorie nicht nachvollziehen.

Haben wir nicht Physiklehrer im Forum? ;-)
Hyper User
Gruppe: Moderatoren (+M)
Beitraege: 231
seit: September 2001
hallo ff

bin erstaunt, dass du bei so viel "Sackerl Routine " noch die Beschreibung liest.

das ist leicht erklärt.

kochendes wasser zum kochen zu bringen ist unlogisch.

wenn man warmes oder heißes wasser  in einen topf gibt, geht ca.
1/3 der energie verloren, die man benötigte um das wasser zu erhitzen.
fällt beim kalten weg.

ist doch logisch  ???

lg

walter
Giga User
Gruppe: Moderatoren (+A)
Beitraege: 3300
seit: August 2001
Also kochendes Wasser kannst eh nimmer zum Kochen bringen...wohl eher in den gasförmigen Zustand
versetzen bzw. beibehalten...sprich es verdampfen lassen.  :p
Siedepunkt von Wasser ist 100 °C (ooook - auf den Sinusmountains sinds halt 101,5 °C) :laugh:

Wenn ich heißes Wasser nehme, das zuvor z.B. von einem Elektroboiler aufgeheizt wurde,
und es dann auf der Herdplatte zum Kochen bringen will, wird es erstmal an Temperatur verlieren,
aber dafür ist es doch dann umso schneller heiß.
Ob nun aber die Energie, die die Herdplatte erzeugen muß, bis das Wasser siedet, billiger oder teurer ist, als
ein Boiler oder Durchlauferhitzer, darüber könnte man streiten...nützlicher wäre es, genau zu errechnen *gg*.
Aber ich könnt mir schon vorstellen, daß ich mit einer Schnellkochplatte "billiger" dran bin.

Übrigens...salzen soll man das Wasser auch erst dann, wenn es heiß ist...denn gesalzenes Wasser
braucht länger, bis es erhitzt ist.


--------------
Liebe Grüße
11i

                         °""° You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one . . . °""°
Ultra User
Gruppe: Moderatoren (+MX)
Beitraege: 1019
seit: August 2001
Siedepunkt von Wasser ist 100 °C (ooook - auf den Sinusmountains sinds halt 101,5 °C) :laugh:


Liebe 11i,
das stimmt leider nicht. Ist genau umgekehrt.

Hier die Erklärung:

Mit Siedepunkt meint man ein Wertepaar aus Druck und Temperatur, das den Zustand eines Stoffes bezeichnet, bei dem dieser unter Sieden vom flüssigen in den gasförmigen Zustand wechselt. Der zu einer bestimmten Temperatur gehörende Druck wird Siededruck genannt, die zu einem bestimmten Druck gehörende Temperatur heisst Siedetemperatur. Druckerniedrigung setzt die Siedetemperatur herab. Darum siedet Wasser auf hohen Berggipfeln bei tieferen Temperaturen.

Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass bei einer Verringerung des Druckes das Wasser bei niedriger Temperatur siedet . Manchmal ist aber nicht die Tatsache des Siedens sondern die Temperatur des siedenden Wassers wichtig . Was nützt denn siedendes Wasser bei einer Temperatur von 60°C? In solchem Wasser läßt sich weder Fleisch noch Fisch gar kochen und selbst ein Teeliebhaber wird sich mit einer solchen Temperatur des Tees nicht zufrieden geben.

Aber dieses Problem sollte unser ff auf den Sinusmountains nicht haben. :D

lg Trude
Ultra User
Gruppe: Moderatoren (+MX)
Beitraege: 1019
seit: August 2001
Übrigens...salzen soll man das Wasser auch erst dann, wenn es heiß ist...denn gesalzenes Wasser
braucht länger, bis es erhitzt ist.

Bin auch dieser Frage nachgegangen und habe >>> hier <<< eine Antwort gefunden.
Kurz:
Für alle praktischen Zwecke ist es im Grunde egal, wann man das Salz ins Wasser schüttet. Wenn es Unterschiede gibt, sind sie minimal.
Aber es gibt Unterschiede. Wenn man Wasser salzt, dann sinkt die so genannte spezifische Wärmekapazität. Das bedeutet, dass man pro Gramm weniger Energie braucht, um die Lösung aufzuheizen.
Insgesamt bleibt daher immer noch ein winziger energetischer Vorteil, wenn das Salz gleich am Anfang zugegeben wird; jedenfalls für alle Salzkonzentrationen, bei denen die Nudeln nachher noch genießbar sind.

lg Trude
Ultra User
Gruppe: Moderatoren (+MX)
Beitraege: 1019
seit: August 2001
Nun meine Frage an die werte Kochgemeinde: Worin besteht der Unterschied, ob ich kaltes oder warmes Wasser zum Kochen bringe?

Habe diese Frage auch in anderen Foren gefunden, aber auch dort wurde sie nicht eindeutig beantwortet.

>>> Naehres hier <<<

>>> Naeheres hier <<<

>>> Naeheres hier <<<

Ich glaube, da hilft nur das Experiment.

lg Trude
Ultra User
Gruppe: Moderatoren (+MX)
Beitraege: 1019
seit: August 2001
Haben wir nicht Physiklehrer im Forum? ;-)

Vielleicht gibt es noch andere?!  :;):

lg Trude
Ultra User
Gruppe: Moderatoren (+MX)
Beitraege: 1019
seit: August 2001
Bin bei meinen Recherchen auf noch eine interessante Frage gestossen:

Warum friert warmes Wasser wenn man es in die Tiefkühltruhe stellt schneller als kaltes?

Frage: Ich habe zufällig im Fernsehen gesehen, dass warmes Wasser eher gefriert als kaltes Wasser. Bei dem Versuch wurde kaltes Wasser und warmes Wasser für die gleiche Zeit in einen Gefrierschrank gestellt. Das Resultat war, dass das warme Wasser schon gefroren war und das kalte Wasser nicht. Nun weiß ich nicht wie glaubwürdig ein Versuch bei einer Sendung auf dem Fernsehsender Viva ist, aber ich habe mich gefragt, wie das möglich ist, da man ja eigentlich ein anderes Resultat erwarten würde. Da diese Tatsache in der Sendung nicht aufgeklärt und begründet wurde, habe ich mich an meinen Chemielehrer gewandt. Dieser konnte mir aber leider auch nicht weiter helfen. Da ihn dieses Phänomen aber auch sehr interessierte, hat er mir vorgeschlagen Ihnen zu schreiben und dabei auf Ihre geniale Seite verwiesen.

Antwort: Die Tatsache ist richtig.
Zwei Sachen sind wichtig: 1. Warmes Wasser bildet mehr Dampf als kaltes. Die Wärme dazu wird aus dem Wasser selbst entnommen, es kühlt also ab.
Das Verdampfen von Wasser hat auch etwas mit dem Wasserdampfdruck der Umgebung zu tun. Je trockner die Luft ist, desto eher verdampft Wasser.
2. Die Luft in der Kühltruhe ist sehr trocken, weil der Wasserdampf in der Kühltruhe sofort kondensiert und gefriert.
Die Folge: Immer mehr warmes Wasser verdampft. Dadurch kühlt das zunächst wärmere Wasser rascher ab als das Wasser, das von vornherein kühler war. Das verdampft zwar auch, aber nur sehr langsam - wobei es seine Temperatur erst einmal nahezu beibehält.

Sie können das selbst ausprobieren. Allerdings müssen Sie danach die Kühltruhe abtauen!

Es gibt auch noch eine Ansicht, dass die veränderte Oberflächenspannung des Wassers eine Rolle spielt. Das ist eine andere Deutung der Temperatur-Erhöhung, die aber letztlich auf das Gleiche hinführt: Je höher die Temperatur des Wassers, desto niedriger ist seine Oberflächenspannung, desto eher können die Wassermoleküle die Oberfläche des Wassers verlassen.

Nachzulesen >>> hier - Frage 972 <<<  

lg Trude