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Giga User |
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Die Vegetation ist üppig, vielfältig und prächtig. Die Vogelwelt ist einzigartig vielfältig. Ich habe nach- gelesen, es gibt über 1200 Orchideenarten in Costa Rica, mehr als in jedem anderen Land von Zentralamerika. Wo immer man hier unterwegs ist, nur einmal kurz abbiegen...ein paar Meter in eine Seitenstraße oder entlang einer Naturstraße und man ist mitten im Regenwald!! Einerseits ist es schlimm, in welchem Zustand die meisten Straßen hier sind (außer ausgesprochene Durchzugsstraßen) und wie mühsam man von A nach B kommt...aber vielleicht ist es gerade das, was es hier ausmacht und eben die Natur noch prächtig und teilweise einfach unberührt ist. Es gibt eine Menge Nationalparks in Costa Rica, die Menschen haben hier früh genug erkannt, was für ein Juwel der Regenwald ist. Natürlich sieht man zwischendurch auch riesige Ananasplantagen, aber im großen und ganzen ist die Natur eine paradiesische Augenweide.
An den unmöglichsten Stellen wohnen immer noch Menschen, sie leben sozusagen mitten im Regenwald, wo man gar kein Haus vermuten würde, sie legen viele Strecken zu Fuß zurück oder fallweise auch noch per Pferd... Es gibt zwar genügend Autos rund um die Kleinstadt, und dennoch...nicht zu vergleichen mit der Anzahl in unseren Städten.
Sprit ist in Costa Rica zwar billiger als bei uns, aber auch nur noch unwesentlich. Hingegen sind die meisten Lebensmittel sehr billig. So auch Lederwaren (Schuhe, Taschen) oder Klamotten. Braucht man jedoch Computerhardware, dann gehts ans Eingemachte. Es ist hier einfach (noch) nicht üblich, daß die Menschen PCs besitzen, lediglich Geschäftsleute tun das, somit ist das Internet auch noch sehr dürftig ausgebaut, was Christiane auch so manches graue Haar beschert hat. Nun...sie hat jetzt eine einigermaßen gut funktionierende Leitung, um mit dem Rest der Welt in Verbindung sein zu können, jetzt kanns ja nur noch besser werden ;-) Nach dem Einkauf gönnen wir uns einen gaaaaaanz leckeren Fruchtcocktail, der is ja sowaaaas von gut gewesen!! Wir waren in eienm der vielen "SODA" Lokale...Soda bedeutet, daß hier kein Alkohol ausgeschenkt werden darf, weil dazu eine eigene Alkohollizenz erforderlich ist. Irgendwie könnte das bei uns auch net schaden... *gg* Vielleicht gäbe es dann auch mehr dieser "bleifreien" Lokalitäten.
Einer unserer Ausflüge führte uns zu den Indianern, die in Costa Rica in der Minderheit anzutreffen sind. Erst ein Stück kurvige und löchrige Asphaltstraße, so zum Munterwerden einmal durchgeschüttelt...*gg*, dann den Berg hinauf, kurvig und zum Teil steil auf Naturstraßen versteht sich...so zum immer wieder Luftanhalten vor Erstaunen...*gg*.
Also auf den schlechten Asphaltstraßen ist ein Allradfahrzeug zu empfehlen, hier auf den Naturstraßen ist es unumgänglich würde ich sagen... ;-) Oben angekommen treffen wir auf eine kleine Siedlung...wieder mitten im Regenwald...die Leute mit indianischen Einschlag. Es ist ein "Geheimtipp", denn kein Pauschaltourist würde jemals hier hochkommen, weil er es nicht wüßte, was ihn hier erwartet. Mit Begeisterung schauen wir uns die geschnitzten Holzmasken an, bemalt ist jedes einzelne Stück eine besondere Attraktion, keine gleicht der anderen, jedes STück ist ein Unikat und liebevoll und künstlerisch gearbeitet, auch Taschen gibt es, der Stoff wird aus dem aus Baumwolle selbst gewonnenen Faden gewebt um dann daraus die Taschen zu fertigen. Sehr beeindruckend - ich erstehe eine Maske, sie soll mein persönliches Mitbringsel aus diesem Land sein ;-) Bei einer anderen Familie nehme ich noch ein bißchen was von dem schönen und ausschließlich aus den Regenwaldfrüchten gefertigten Schmuck mit - die Entscheidung fällt schwer, ist doch jedes Stück schöner als das andere anzuschauen. Armbänder, Halsketten und Ohrringe...wiederrum jedes Stück ein Unikat, keines gleich wirklich dem anderen, getrocknete und bemalte Früchte liebevoll zu einfachen, aber individuellen Stücken verarbeitet. Die Leute leben bescheiden sind aber sehr freundlich und einer von den jüngeren spricht sogar englisch. Der Weg zu ihnen ist weder großartig beschildert und mehr als beschwerlich...und dennoch, sie bieten ihr Handwerk an, auch wenn sich wahrscheinlich nur ab und zu jemand dorthin "verirrt" oder von Insidern hingeführt wird.
Die meisten Leute leben hier eher bescheiden, wie wahrscheinlich in den meisten lateinamerikanischen Staaten, lediglich jene, die einmal nach den US pendelten und dort einen Job haben/hatten, können sich auch hier ein etwas komfortableres Leben gestalten wie manches wunderschöne Häuschen zumindest von außen verrät. Natürlich gibts auch ein paar Einwanderer, so wie Christiane und Josef beispielsweise, die sich hier niederließen, weil das Leben einfach billiger ist und man dieses Leben aber mitten im Paradies hat. Keinen Winter, kein Schneeschaufeln, kein Frieren, kein Eiskratzen, kein Einheizen... Und so ist auch die Bauweise, die für mich natürlich auffällig ist, weil nix winterfest gebaut ist logischerweise, alles ist so offen, es benötigt lediglich vernünftigen Regenschutz. Selbst wenn es hier regnet, ist es warm bis heiß!
Ein andermal nahmen mich die beiden mit in die Stadt, um auf den Obst- und Gemüsemarkt zu gehen, der an jedem Donnerstag und Freitag in der Woche abgehalten wird. Eine große Halle mit vielen Ständen, die die schönsten und buntesten Früchte anboten, die ich jemals sah.
Während die beiden mit dem Aussuchen der Früchte beschäftigt waren, schlenderte ich durch die Halle, sog die vielen exotischen Gerüche auf und bewunderte die vielen bunten und prächtig aussehenden Tropenfrüchte. Viele von denen sah ich zum ersten Mal, wußte gar nicht, wie sie heißen. Selbst Christiane und Josef kennen nach wie vor nicht alle, es gibt einfach so viele exotische Sachen hier, wohlriechend und frisch - vielleicht würde das eine oder andere mir als Konservenprodukt wieder bekannt vorkommen *gg*. Alles, was wir in den darauffolgenden Tagen an Salaten und Obst aßen, stammte von hier und ich genoss sowohl den Markt als auch den Verzehr mit allen Sinnen!
-------------- Liebe Grüße 11i °""° You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one . . . °""° |
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