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-ff-net-forum +--Forum: Wandern und Reisen +---Topic: NYC - Part 2 started by 11i Posted by: 11i on 09 April 2005, 20:19 Wallstreet "Im Machtzentrum der Finanzwelt" ist an den Gebäuden unübersehbar, wieviel Geld dahinter stecken muß. Z.B. das "World Financal Center" oder die Börse sind schon ziemlich beeindruckende Objekte, die ganze Umgebung verrät, daß sich hier das Leben auf einer anderen Ebene abspielt. Chinatown & Little Italy Nordöstlich von Lower Manhattan erstreckt sich eine Region, die aus ganz unterschiedlichen Vierteln mit eigenem Character besteht, deren Grenzen allerdings verfließen. Chinatown sieht schlimmer aus, als alle Teile die wir bisher sahen. Schäbig, schmutzig und zum Teil heruntergekommene Häuser und Läden...einer schlimmer als der andere. Dazu der Gestank von Müll, der aus den auf den Gehsteigen herumstehenden Tonnen kommt bzw. vom Müll, der daneben herumliegt. Nichts, aber auch gar nichts lädt mich persönlich hier zum kaufen irgendwelcher angebotener Waren ein und auf gar keinen Fall haben wir Lust, hier irgendwo etwas zu essen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es ist, hier nachts unterwegs zu sein. Mag sein, daß das jetzt auf den beigefügten Fotos nicht entsprechend der Beschreibung rüberkommt - ich kann nur sagen - hingehen, selber anschauen. Wesentlich angenehmer und erfreulicher aber ist Little Italy. Wir sind direkt froh, aus Chinatown raus zu sein und sind sehr erfreut über den positiven Eindruck in Little Italy. Sehr nette Lokale, zum Teil mit Sitzmöglichkeiten im Freien, die die Leute zum Teil im Mantel sitzend nützen, nur um ihren Kaffee in der noch schwachen Sonne trinken zu können. Hier fühlen wir uns sofort wohl und die Geräuschkulisse der vielen italienisch sprechenden Leute wirkt angenehm. Die Lokale hier sind auch sehr gut besucht, die Straßen sind wesentlich sauberer und auch die Gerüche sind einladend, sodaß wir beschließen, in einem der Cafe-Restaurants essen zu gehen. Bei Pasta und Lasagne und gutem Kaffee läßt es sich aushalten ;-) Brooklyn Bridge Im Jahr 1883 wurde die Brookly Bridge eröffnet und war zu diesem Zeitpunkt ein technisches Wunderwerk, war sie doch die größte und erste Hängebrücke aus Stahl. Sie verbindet Manhattan mit Brooklyn, die damals noch unabhängige Städte waren. Konstruiert wurde das Bauwerk von Johann August Röbling, einem Ingenieur aus Thüringen stammend, der auch Erfinder des Drahtseils war. Da er aber bereits drei Wochen nach Baubeginn starb, führte sein Sohn Washington das Projekt weiter, der es aber ebenfalls nicht vollenden konnte, er erlitt 1872 im Senkkasten während der Besichtigung der Pfeilerfundamente durch die Druckluft eine Lähmung, somit war sein Frau Emily vor Ort tätig. Senkkästen und Tragseile zum Ausheben der Pfeilerfundamente waren revolutionäre technische Verfahren. 16 Jahre lang arbeiteten 600 Männer an der Brücke, 20 Todesfälle waren zu beklagen. 1883 ratterten dann erstmals Pferdefuhrwerke auf der Außenbahn, die Straßenbahnen auf der "zweiten Spur" und die Fußgänger in der um 5,5 m höhergelegten Mitte. Als bei der Eröffnung 1883 eine Frau auf der insgesamt 40 m über dem Wasser verlaufenden Brücke stolperte, brach eine Panik aus, für viele war dieses technische Wunderwerk ein "Werk des Teufels". Empire State Building In der 34. Straße befindet sich eines der interessantesten Gebäude, das Empire State Building, also mitten in der Stadt, das bei guter Sicht in alle Richtungen atemberaubende Aussichten verspricht. Zwischen 1929 und 1931 wurde es nach Plänen des New Yorker Architektenbüros Shreve, Lamb & Harmon Ass in turbulenten Zeiten von Börsenkrach und Wirtschaftskrise erbaut, sodaß es nach der Eröffnung lange leer stand und deshalb auch "The Empty State Building" genannt wurde. Weitere Beinamen wie "Achtes Weltwunder" oder "Cathedral of the Skies" bezogen sich auf die Höhe, bis 1973 galt der 110-stöckige Bau mit 448 m (ohne Antennen 381m) als höchstes Gebäude der Welt. Im 86. Stock befindet sich auf 320 m Höhe das erste Aussichtsdeck, im 102. Stock ist das Freiluftplateau. Der Bau wurde großteils aus vorgefertigten Teilen um ein Stahlgerüst herum errichtet, als Fundament und Verankerung dienen 200 unterirdische Stahl- und Betonpfeiler. Im Inneren verbinden 73 Hochgeschwindigkeitsaufzüge die Etagen, die 1860 Stufen von der Lobby zum 101. Stock benutzen lediglich Langstreckenläufer anlässlich des "Empire State Run-Ups". Es gibt insgesamt 6.500 Fenster und es wurden 60.000 Tonnen Stahl verwendet. Einer meiner Lieblingsfilme ist "Sleepless in Seattle" und alleine deshalb mußte ich da rauf... Das lange Anstehen (erst beim Kauf der Tickets und dann zum Hinauffahren) in endlosen Schlangen und zahlreichen Gängen beraubt mich schließlich jeder Romantik. Dazu kam noch, daß offenbar in manchen Lobbybereichen Umbauten stattfinden und es abschnittsweise ziemlich heiß war, die vielen Ventilatoren, die provisorisch an den Wänden angebracht waren, konnten nur ein wenig Milderung bringen. Da dies doch länger dauerte, als wir annahmen, ist es vorteilhaft, reichlich zu trinken und einen stabilen Kreislauf zu haben. 13 $ kostet ein einfaches Ticket pro Person für den Aufzug, wer interessiert ist an Erklärungen in diversen Sprachen via Headphones und Audiogerät, zahlt mehr und erhält vor Erreichen der Aussichtsplattform ein entsprechendes Gerät. Natürlich hat man sich hier auch div. Securitychecks zu unterziehen, ähnlich wie am Airport wird alles was man bei sich hat durchleuchtet bzw. geht man durch einen Securitybogen, der auf alles Metallische anschlägt. Die Auffahrt mit dem Lift erfolgt auf zwei Raten...erst fährt man in den 86. Stock...dann wieder warten und anstellen, Auffahrt in den 102. Stock, um dann endlich auf das Plateau rausgehen zu können. Dieser Anblick ist aber tatsächlich atemberaubend schön! Trotz dieser Strapazen, die man auf sich nehmen muß, sollte man NYC nicht verlassen, ohne da oben gewesen zu sein. Ich denke, die Bilder sprechen für sich... end |