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-ff-net-forum +--Forum: Wandern und Reisen +---Topic: Indien,wie wir es sehen started by Martina Posted by: Martina on 03 Maerz 2002, 12:26 In einem kleinen Ort im Norden Indiens steht eine Moschee. Ein Jesuit befindet Ende des 18. Jahrhunderts aus unerfindlichen Gruenden, dass hier die Geburtsstaette des Hindugottes Ram sein muss. Irgendwann taucht dann in der Moschee eine hinduistische Goetterstatue auf. Ein Wunder, sagen die Hindus....und beginnen mit einem Tempelbau. Eine radikal- hinduistische Partei (VHP) kauft das ganze Grundstueck. 1992 kommt es zu den groessten Auseinandersetzungen zwischen Moslems und Hindus seit der Teilung in Indien und Pakistan. Seit damals sammelt diese Partei Geld und Stimmen fuer den Tempelbau. Die regierende BJP(deren Koalitionspartner die VHP ist) tut nichts. Nach endlosen Gerichtsstreitigkeiten wird der Tempelbau untersagt. Was die VHP nicht hindert, festzulegen, dass am 15. Maerz 2002 mit dem Tempelbau begonnen wird. Im ganzen Land gibt es Versammlungen und tausende Menschen fahren in den kleinen Ort, um den Tempelbau zu unterstuetzen.... mit Zuegen und Bussen. Seit Jahren arbeiten Handwerker an den Saeulen und Statuen. Einer dieser Pilgerzuege wird in der Naehe von Ahmedabad, der Hauptstadt von Gujarat , gestoppt, ueberfallen und angezuendet....... angeblich von einer radikalen Moslemgruppe. Wie bei den sogenannten" Ausschreitungen "1992 findet sich auch heute eine Gruppe arbeitsloser, frustrierter Jugendliche, die gegen Geld alles kurz und klein schlaegt.Die Auseinandersetzungen in Ahmedabad eskalieren. Das - viel zu spaet- eingesetzte Militaer wird von der Polizei mehr oder weniger gehindert, die Moslemviertel zu schuetzen. Die VHP ruft zu einem landesweiten Protest auf. Am Freitag sind auch in Delhi alle Laeden zu. Etliche (angefressene) Geschaeftsleute warten hinter halbgeschlossenen Rollbalken auf Kunden. An jeder Ecke der winkeligen Altstadtgaesschen von Delhi steht Militaer mit kugelsicheren Westen. In Ahmedabad und vielen Staedten in Gujarat gibt es Ausgangssperre. Jetzt erst versucht die regierende BJP "etwas" zu tun. Die Zufahrtsstrassen und Bahnverbindungen in den kleinen nordindischen Ort werden abgesperrt, die dort verbliebenen 10000 sogenannten Pilger sollen zurueck in ihre Heimatgegenden transportiert werden.....In der Zwischenzeit verteilt die VHP , die radikale Hindupartei, Ausweise, die es den Menschen erlauben, genau nach Ayodia zu pilgern......Diesmal mit Ausweis. Im Uebrigen durften die Ayodia Pilger vorher umsonst im Zug fahren und normale Fahrkartenbesitzer, die in irgeneinen auf der Strecke liegenden Ort wollten , mussten warten. Alles zu sehen vor dem Hintergrund von Wahlen in etlichen Bundesstaaten Indiens, die gerade stattgefunden haben, bei denen die BJP massiv Stimmen verloren hat und jetzt nur mehr in drei Bundesstaaten regiert. Die BJP braucht ihren Koalitionspartner VHP . end |