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New York City
Es ist bereits Ende März und heuer haben wir noch keinen einzigen "Ausflug" unternommen, aber an diesem 29.03.05 ist es soweit - "Big Apple" heißt unser erklärtes Ziel. Um 11:30h ist unser Flug mit Austrian angesagt, bis auf ein paar wenige einzelne Plätze ist der Airbus 330 ziemlich voll. Die ersten zwei, drei Stunden vergehen ja noch relativ rasch, erst die Startphase, dann Essen und Trinken, Filme anschauen...aber dann wirds heavy...immer wieder verfolgen wir anhand der Airshow den aktuellen Status, Flughöhe, Fluggeschwindigkeit, verbleibende Zeit bis zur Ankunft... Nach etwa 9 Stunden Flugzeit und unter Berücksichtigung der Zeitverschiebung (6 + 1 Std) erreichen wir um 13:45h Localtime, also 1:45 pm den JFK International Airport. Wir checken nochmal unsere Papiere...Reisepass + grünes Formular (Visa Waiver Form), das wir zuvor im Flieger erhalten und ausgefüllt haben und welches uns erlaubt, unter bestimmten Bedingungen ohne Visum einzureisen. Obwohl man einzeln zu den Einreiseschaltern vortreten muß, Fingerabdrücke beider Zeigefinger genommen werden und ein Foto gemacht wird, geht es doch relativ rasch. So - da wären wir nun...in den USA! :-) Wir suchen Hinweise auf öffentliche Verkehrsmittel in Richtung Downtown, es gibt außer Taxi noch die Möglichkeit, den Airtrain oder Bus zu benützen. Wir entscheiden uns für den Bus, draußen an der Haltestelle kaufen wir bei einem mobilen "Busticketagent" unsere Fahrkarten, pro Person 15 $. Nach kurzer Wartezeit im Freien kommt er auch schon...ein relativ alter und schäbiger Omnibus, in einem Zustand, wie ich ihn zu meiner Schulzeit zuletzt sah ;-) Die Fahrzeit beträgt knapp 1 Stunde, es gibt eigentlich nichts besonderes zu sehen...erst während des letzten Teils, also schon in der City, können unsere Augen nicht von den vorbeiziehenden Hochhäusern lassen. Wir steigen aus und haben nun zu den Bildern jetzt auch Sound! :-) All die Eindrücke und Geräusche, die wir bisher nur aus diversen Filmen kannten, erlebten wir jetzt live - wie hoch ein Wolkenkratzer wirklich ist, wird mir bewußt, wenn ich davor kurz anhalte und nach oben schau...und wie sich das Folgetonhorn der Cops anhört, weiß ich erst jetzt, da ich es live erlebe :-) Nach einer Weile des Herumirrens, weil wir keine vernünftige Verbindung finden können und uns auch nicht wirklich zufriedenstellende Auskunft erteilt werden kann beschließen wir, mit dem Taxi in unser Hotel zu fahren. Aufgrund der hohen Preise, die in Manhattan verlangt werden, haben wir uns schon im Vorfeld entschieden, in einem um ca. 50 % billigerem, aber nicht minderem Hotel in New Jersey zu wohnen. Im Grunde genommen war es "nur" über dem Hudsonfluß gelegen, also gar nicht weit entfernt und doch war da der Fluß dazwischen und es war ein anderer Bundesstaat, das machte es scheinbar (zumindest für uns als Touristen) nicht ganz so einfach, mit Öffis dort hin zugelangen. Mit dem Taxilenker vereinbaren wir einen Pauschalpreis, das empfiehlt sich für längere Strecken und ist dann unabhängig vom Verkehrsaufkommen. Am späteren Nachmittag kommen wir dann endlich an, ziemlich erledigt und geschlaucht checken wir ein...verschnaufen ein wenig. In der näheren Umgebung finden wir einen Supermarkt, indem wir uns mit Getränken und ein paar anderen Kleinigkeiten versorgen.
Am nächsten Morgen kaufen wir in dem hoteleigenen Shop Tickets für den Shuttleservice, ein kleinerer Bus, der zu unterschiedlichen, aber fixen Uhrzeiten mehrmals am Tag zwischen Hotel und City pendelt. 5 $ pro Person und Fahrt, inkl. Maut über bzw. unter dem Hudson. Außer an einem gleich in der Nähe liegendem anderen Hotel hält dieser Bus nirgends an und es stellt sich schnell heraus, daß das die beste Verbindung ist. Dieser Shuttle hat den Vorteil, daß er sich nicht im Stau herummüht, sondern eine eigene Spur benützt und somit tatsächlich in 20 min mitten im Zentrum ist. Somit ist diese Variante die schnellste und preisgünstigste und wir können direkt an unserem Hotel aus- und einsteigen.
Da waren wir nun - mitten in wohl einer der aufregendsten Städte der Welt, in deren Leben wir jetzt 3 Tage unserer insgesamt 5 Tage lange dauernden Reise, eintauchen. New York City, rund 7,4 Mio EW (nach der letzten offiziellen Zählung 1990) setzt sich aus (verwaltungstechnisch gesehen eigenen) 5 Stadtteilen zusammen: im Norden die Bronx, gefolgt vom kleinsten Stadtteil Manhattan, Brooklyn, Queens im Nordosten (flächenmäßig der größte STadtteil) und schließlich im Südwesten an New Jersey grenzend Staten Island. New York liegt nahe dem 41. nördlichen Breitengrad, also etwa in Höhe von Madrid oder Neapel, was aber auf keinen Fall den Schluß zuläßt, es hier mit Mittelmeerklima zu tun zu haben. In New York herrscht extremeres Klima als in unseren Breiten mit einem Jahresdurchschnitt von 710 mm Schnee und 1200 mm Regen wobei es im Sommer unerträglich feucht-heiße Sommertemperaturen von über 27°C gibt während es im Winter viel Schnee und längere Frostperioden mit Blizzards geben kann. Wir haben Glück, die Temperaturen sind recht angenehm um die 10°C und darüber, dazu scheint die Sonne.
Die ersten bunten Eindrücke am Times Square, dabei handelt es sich eigentlich nicht um einen Platz im üblichen Sinne, sondern um einen Schnittpunkt von Broadway und 7th Ave. Bekannt ist der Platz wegen des seit 1928 als großes Display um das Timesgebäude herumlaufenden Nachrichtenbandes und wegen seiner illuminierten Silvesterkugel.
Als nächstes machen wir uns an den Subway-Ticketautomaten schlau - wir hatten im Reiseführer gelesen, daß es eine Tageskarte gibt. Eine einzelne Fahrt kostet 2 $ in eine Richtung. Dann gibt es noch einen 6 Fahrtenblock zum Preis von 5 - also um 10 $ und schließlich finden wir, was uns vorschwebt...eine "unlimited Metrofuncard", dieses Ticket gilt einen ganzen Tag lang, mit dem man kreuz und quer und sooft man will herumfahren kann, kostet 7 $ und wir schlagen zu - bezahlen kann man cash oder mit CC (Creditcard). Es gäbe dann auch noch eine 7-Tageskarte, die aber für uns uninteressant ist. Der Zutritt zu den Bahnsteigen ist ähnlich wie in London aufgebaut, mit elektronischen Systemen ausgestattet, die das betreten nur mit gültiger Fahrkarte ermöglichen. Das U-Bahnnetz ist sehr gut ausgebaut erfordert aber dadurch, daß es so viele verschiedene Züge an ein und demselben Bahnsteig gibt, doch mehr Geschick und Aufmerksamkeit als gewohnt, tatsächlich den richtigen Zug zu erwischen bzw. in manchen Fällen auch den richtigen Wagon. Außer an ein paar ganz wenigen markanten U-Bahnstationen gibts keine Rolltreppen, sondern ziemlich schäbige und verschmutzte Auf- und Abgänge, manche Verbindungsgänge sehen furchtbar aus - wenn man z.B. die U-Bahn in Wien kennt. Einerseits sieht man z.B. keine Obdachlosen, weil eben der Zutritt ohne gültige Karte nicht möglich ist, andererseits bin ich doch etwas schockiert über die "Appearance". Nur in Stadtteilen der Reichen und Schönen sieht es annehmbar aus. Nun wird mir auch klar, was die eine oder andere "Warnung" aus dem Bekanntenkreis vor Antritt unserer Reise bedeutete, nämlich der Hinweis, nicht überall einfach auszusteigen... *gg*. Als wir nämlich in einen Zug steigen, der zwar in die richtige Richtung fährt, aber an den einzelnen Stationen nicht anhält, sondern durchfährt, weil es ein Schnellzug ist und sich optisch nicht von einem U-Bahnzug unterscheidet, ist uns klar - hier steigen wir nicht aus bzw. steigen wir nur aus, um auf der anderen Seite gleich wieder einzusteigen - wir waren irgendwo mitten in Harlem. Möglicherweise völlig harmlos und ungefährlich...dennoch...zwei Frauen alleine, von weitem schon als Touristinnen erkennbar, nun...wir wollen es erst gar nicht darauf ankommen lassen ;-) Nach einiger Zeit finden wir uns einigermaßen gut zurecht und wie gesagt, die U-Bahn ist wohl die beste Möglichkeit, überall schnell und kostengünstig hinzukommen.
Greenwich Village
Greenwich Village umfaßt das Areal westlich des Broadway bis zum Hudson River, zwischen W 14th und W Hudson Street. Es ist angenehm, hier zu spazieren, bedeutend ruhiger und sauberer. Die Passanten hier bewegen sich gemächlicher fort, haben Kinderwagen oder Haustiere dabei. Rein gefühlsmäßig kommt es mir vor, als ob es sich hier recht angenehm leben ließe. Wie der Name bereits verrät, früher handelte es sich um ein Dorf, das im Laufe des 19. Jhdts zu einem Teil der Stadt wurde. Hier leben hauptsächlich Künstler, junge Aussteiger, Nonkonformisten, Homosexuelle und Studenten der Avantgarde, die sich die teuren Wohnungen leisten können. Wir bleiben ein wenig im Washington Square Park auf einer der Bänke sitzen, genießen die Sonne und beobachten die Menschen. Immer wieder fällt uns auf, daß Fotografen, Models und deren Helfer damit beschäftigt sind, bei möglichst gutem Licht tolle Aufnahmen zu erzielen. Obwohl es sich bestimmt noch länger angenehme Zeit verbringen ließe, machen wir uns wieder auf den Weg.
Ground Zero
An der Pathstation angelangt kommt man zu der Stelle, an der einst u.a. die Twintowers des World Trade Centers standen. Nach dem erschütternden Anschlag des 11. Sep. 01 wurden im Mai 03 die Räumungsarbeiten als offiziell beendet erklärt. Aus "Ground Zero" ist inzwischen "World Trade Center Site" geworden. An der Absperrung entlang findet man Tafeln mit Namen der Toten und Infos zur Geschichte. Es ist ein komischen Gefühl, das mich überfällt, dort am Bauzaun stehend habe ich immer wieder die TV-Bilder im Kopf, die damals Tag und Nacht bei uns zu sehen waren... Ich bin mir aber sicher, daß wir uns auch nicht nur annähernd eine Vorstellung davon machen können, wie es für all jene gewesen sein muß, die das erlebten und die darin umkamen. Gisi und ich reden so gut wie gar nicht an dem Ort...es gibt einfach nix zu sagen...es ist ein Ort des Schweigens und des Nachdenkens.
-------------- Liebe Grüße 11i °""° You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one . . . °""° |
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