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Hyper User |
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Gerade in Luxor gelandet, schnell ins Internet Cafe, zwei Zeilen geschrieben und Computerbsturz. Zweiter Versuch also. Die 6 taegige Tour durch die Oasen beginnt in Kairo am Busbahnhof. Wir trinken Tee, hinein in den (erstaunlich bequemen ) Bus. Wir wuzeln uns noch ein Weilchen durch die 16 Millionenstadt und dann die Wueste. 5 Stunden spaeter sind wir in der ersten grossen Oase Bahariyya. Wir quartieren uns in einem absonderlich bemalten Hotel ein und organisieren fuer den Nachmittag den ersten Wuestentrip im Jeep.Schwarze Wueste - Lavagestein, heisse und kalte Quellen,ueppiges Oasengruen. Den Abend des 24. Dezember verbringen wir kurz beim Lagerfeuer (trotz Feuer eisig kalt) und im gemuetlichen Schlafsack tratschend im Zimmer. Am nechsten Tag - wieder im Jeep unterwegs - bestaunen wir die erst vor einigen Jahren zufaellig beim Hausbau entdeckten goldenen Mumien. Sie ruhen friedlich in Glaskaesten..fotografieren verboten, aber mit Bakschees selbstverstaendlich moeglich... Sie haben blaue Kulleraugen und Stupsnasen. Wunderbar bemalte Graeber ganz fuer uns allein zu bewundern gibt's auch. Wir kaempfen mit den Bakschees Gebraeuchen. Wenn einer nix tut, gar nix, nur herumstehen, will er auch was. Wenn er nix kriegt, kommt der Oberwaechter und reklamiert. Manchmal reicht ein Pfund, manchmal sind sie ueber 5 Pfund empoert. (1 Euro=7,5Pfund) Weiter im Jeep durch die Wueste, ploetzlich beginnt es zu glitzern. Quarzeinlagerungen ueberall- fantastisch. Kilometer um Kilometer schnurgerade Strasse. Wir biegen ab und......nein, das ist kein Schnee. Weisse Wueste. Kreide. Die unglaublichsten Formen , blendend weiss. Ah und ...Oh ...2 Stunden staunen. Bald die naechste OaseFarafra Das Hotel ist wunderschoen.Zu bewundern auf www.badawya.com (oder so aehnlich). Dort werden Kameltouren in die Wueste angeboten .Es gibt doch tatsaechlich Leute, die 8 Tage mit dem Kamel durch die Wueste wandern, draussen schlafen, es hat ca 4 Grad in der Nacht und die beginnt um 17 Uhr. Brrrrrrrrrrrrrrrrrrr. Das Abendessen im Hotel findet buffetmaessig auch draussen beim Lagerfeuer statt. Es ist eisig kalt, was tut man nicht alles fuer die romantiksuechtigen Touristen!!!! Wir koennen mit einem Privatauto mitfahren zur naechsten Oase. Sehr angenehm. Die heisst Dakhla. Wir organisieren uns wieder Touren ohne Kamel, Herr Nasser ist der Organisator. Herr Nasser ist fuenfmal verheiratet, zweimal geschieden, derzeit hat er drei Frauen, davon ist eine in Amerika, eine aegytische und eine deutsche Frau(er spricht deutsch, hat in Deutschland gelebt) wohnen in seinem Haus, das auch Hotel ist. Die Damen raufen sich drum ihn zu bedienen, die Situation ist selbst fuer uns abgeklaerte Gemueter etwas ungewohnt. Weil sie beide auch uns bedienen wollen , kriegen wir zum Fruehstueck zweimal Tee. Wir fahren mit einem anderen, wie sich herausstellt sehr uninformierten , Herrn auf die naechste Tour. Wir bewundern das alte Al- Qasr.Eine Wuestenstadt aus dem 11. Jahrhundert, bis vor kurzem noch bewohnt. Die konnten bauen!!!!! Ganz enge kuehle Gassen gegen die Sommerhitze, Terassen mit Sonne fuer die Winterzeit.Alles aus Lehm, fabelhafte Mauern. Naechster Stopp: Felsengraeber, da liegen die Mumien einfach so, ein bisschen bewacht (Bakschees) fabelhafte Zeichnungen aus der Roemerzeit (aegyptisch- roemisch gemischt) fotogrfieren ohne Blitz , ja, Bakschees..... Und dann will unser Fahrer in die Duenen. Kein Mensch weiss , warum , der Tempel waere auf einer gemuetlichen Strasse zu erreichen gewesen. Braus, Grrrrrr, wir stecken. Wir koennen uns leider nicht verstaendlich machen, wir wissen ja aus Erfahrung (in Namibia und Zimbabwe sind wir selber schon gesteckt) was man tun muss. Schaufeln, schaufeln, Steine und Matten organisieren und jaaaaa nicht probieren weiterzufahren. Genau das macht er und wirbelt eine Menge Sand auf und graebt sich tiefer und tiefer ein. Wir setzen uns seufzend in den Sand. Ein Bauer kommt, grosse Beratung, ein zweiter Bauer kommt, wir sind am Rand der Oase, wir sehen ein Auto. Unsre Wuestenfahrer beginnen nach einer Stunde eine Schaufel zu organisieren und Steine. Eine Weile schaufeln sie - eher halbherzig. Wir beobachten ein wenig besorgt den Sonnenstand. ABER ein Auto steht beim nahegelegenen Bauernhof. 2 Stunden. Heftige Beratungen, wir deuten auf das Auto. Nicken. Weitere Beratung. Jeep starten, weiter eingraben. Pause. Wir sitzen etwas abseits, erstens um nicht zuviel Sand abzubekommen und zweitens um die Situation nicht durch Wutanfaelle unsererseits zu verschlimmbessern. Bei einem Kontrollgang meinerseits entdecke ich den Fahrer und Helfer friedlich essend neben dem Jeep. Aber jetzt! Wir wollen weg! 3 Stunden. Die Sonne beginnt langsam hinter der Duene zu verschwinden, es wird kalt.Ja das Auto faehrt in 10 Minuten. Nach 20 Minuten sitzen wir neben dem freundlichen Baeuerlein im Auto, der Jeep bleibt in der Duene, wir fahren zum Sammeltaxi und ins Wirtshaus. Ein Bier, zwei. Herr Nasser entschuldigt sich vielmals , am naechsten wuerde er uns zeigen, wie man das richtig macht in den Duenen. Am nechsten mit Herrn Nasser hoechstpersoenlich zu heissen Quellen und zur magic spring. Da sprudelt irgendwas in die Quelle mit dem Effekt, dass man das Gefuehl hat, in warmem Sodawasser zu baden. Wir wollen gar nimmer raus. Und wirklich, Herr Nasser kann das Fahren in den Duenen, ein Rastplatz wird gesucht, rundherum nur Wueste, Tee wird gemacht, ein Picknick...toll. Und heute die lange Wuestenfahrt nach Luxor. Hier haben wir ein Hotel (von Freundin empfohlen)vorbestellt, auf der Westseite gleich bei vielen Besichtungsplaetzen. Der Platz ist traumhaft, die Zimmer sehr schoen und die Dusche heiss. Von den Schoenheiten Luxors das naechste Mal... ein gutes Neujahr Euch allen!!!!! |
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