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Forum Empress |
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Gruppe: Moderatoren |
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Beitraege: 4049 |
seit: August 2001 |
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Große Köpfe! Politiker san wirklich net zum Beneiden, besonders vua d´Wahlen habn´s viel zum Derleiden. Sie müssen eröffnen, dabeisein, begrüßen und Händ müassen s´schütteln und Kinderlein küssen. Sie müsassen, guat sichtbar am Ehrentisch sitzen, auf hunderte Bälle im steifen Frack schwitzen und tuan, so als ob sie sich guat amüsieren und immer nur lächeln beim Photographieren.
Im Fernsehn das G´sicht herzeign is erst recht wichtig, der Anlass is wurscht, der is eh meistens nichtig, die Hauptsach, ma is möglichst oft drin zu sehn und wia ma so sagt halt, man is telegen, denn macht ma im Fernsehn ka guate Figur, schadt des garantiert jeder Kandidatur. Der Wähler von heut is ein kritischer Herr und ohne Fernsehn, da geht gar nix mehr.
Politiker san wirklich nur zu bedauern, a dann, wann amal kane Medien lauern. Von aan Saal zum andern drahn´s brav ihre Runden, sie müassen ja Volksnähe bekunden, bei Clubs, bei Vereine, diverse Sektionen - a Volksvertreter, der derf sich net schonen. Der Raum is g´steckt voll, nur die erschte Reih leer, die is reserviert für die Funktionär. Er stürzt schnell herein, es geht nie ohne Hudeln, dann wird er begrüßt und er lasst sich anstrudeln. Dass er a paar Worte g´schwind selber no redt, des geht si net aus, soviel Zeit hat er net. Nach fünf, sechs Minuten, jetzt wird´s scho recht knapp, verlasst er´s Lokal und er setzt sich in Trab zum Dienstwagen aussi, der durt auf ihn wart´ dann fahrt er zum nächsten Veranstaltungsort. Der Ablauf is, wia ma waaß, überall gleich, wann er spät ins Bett kräult, dann is er a Leich.
Frau Nowak, politisch sehr interessiert, die viele Versammlungen gern frequentiert, hat mir ihre Eindrücke aufzählt genau: "An großen Kopf hat er, die Haar scho recht grau, an Haarschnitt kunntert er amal vertragen und etliche Schuppen hat er auf sein Kragen...."
Das Volk ist bescheiden und fühlt sich beglückt wann´s an Großkopferten hautnah von hinten erblickt.
Wann hat so a Persönlichkeit, frag ich mich, für die Arbeit Zeit?
Aus: "Wiener Melange " von Trude Marzik |
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