Hyper User
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seit: August 2001
San Christobal de las Casas ist zwar nicht die Hauptstadt des Bundesstaates Chiapas, aber sicher der meistbesuchte Ort. Wunderschoen auf ueber 2000 Meter gelegen. Chiapas ist der suedlichste und der aermste  Staat Mexikos. 1994 gerade beim Inkrafttreten des NAFTA- Vertrages mit den USA , als der Praesident das Abkommen und Silvester feiern wollte, haben die Zapatisten unter Subcomandante Marcos San Christobal und einige andere Staedte besetzt und  Pressekonferenzen abgehalten, in denen die Forderungen der indigenen Bevoelkerung erlaeutert wurden. Seither gab es Versuche, die Bewegung militaerisch zu besiegen und verschiedenen Verhandlungsversuche. Im Moment hoert man nicht sehr viel (aber wir koennen ja auch nicht spanisch und koennen auch nichts nachlesen) Der Subcomandante mit seiner schwarzen Schimuetze hat sich allerdings in San Christobal zum Verkaufsschlager entwickelt - Kleine und grosse gestrickte Pueppchen, als Feuerzeughuelse, auf Ansichtskarten...)
Wir schlendern durch San Christobal, gehen ins Cafe Revolution (!), bewundern die Kathedrale und die Bernsteinausstellung (na ja , ganz ohne einzukaufen geht das nicht). Wir fahren durch einen wunderschoenen Canon , bewundern die Seen von Montebello .
Wieder einmal trennen wir uns schwer , vor allem weil wir wissen - jetzt wirds heiss.
Pallenque- die beruehmte Ausgrabungsstaette der Mayakultur liegt leider nicht in angenehmen Hoehenlagen. Wir leisten uns zunaechst ein tolles teures a/c Zimmer, aber bald stellen wir fest: Sooo heiss ist's nicht, also unmziehen-  Hauptsache es gibt einen schoenen Pool. Wie soll man den Eindruck der Maya Ruinen beschreiben? Ich kann es nicht. Die riesigen Pyramiden, die aus dem Dschungel wachsen, die grauen Steine sollen einmal rot bemalt gewesen sein, trotz der vielen herumrennenden Touristen ein ueberwaeltingender Eindruck. Wir machen Ausfluege zu wunderbaren Wasserfaellen und weiteren Maya Ruinen nach Bonampak mit
(noch) gut erhaltenen Malereien und nachYaxchillan. Eine einstuendige Bootsfahrt auf einem grossen Fluss  und wieder eindrucksvolle Ruinen.Von den Lacandones Indianern, die in diesem tropischen Regenwald leben, haben wir einem Museum in San Christobal eindrucksvolle Fotos gesehen. In der Zwischenzeit ist viel von dem Wald abgeholzt und die Menschen haben  ihre urspruengliche Lebensweise aufgegeben. Sie fuehren jetzt die Touristen im Wald herum und werfen sich hinters Steuer der Kleinbusse, die die Touristen zu den Ausgrabungsstaetten bringen (darauf haben sie ein Monopol)
Ich schreibe aus VIllahermosa, einer modernen Stadt in der Naehe der Kueste. Morgen gehts weiter nach Vera Cruz