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+--Forum: Humor
+---Topic: Heinz Erhardt started by 11i


Posted by: 11i on 06 Jaenner 2004, 23:39

Es stand an seines Schlosses Brüstung
Der Ritter Fips in voller Rüstung.
Da hörte er von unten Krach
Und sprach zu sich: "Ich schau mal nach."
Und lehnte sich in voller Rüstung
Weit über die besagte Brüstung.
Hierbei verlor er alsobald
Zuerst den Helm und dann den Halt,
Wonach, verfolgend stur sein Ziel,
Er pausenlos bis unten fiel.
Und hier verlor er durch sein Streben
Als drittes nun auch noch das Leben,
An dem er ganz besonders hing.
Der Blechschaden war nur gering.

Posted by: 11i on 07 Jaenner 2004, 17:28

Der Mathematiker

Es war sehr kalt, der Winter dräute,
da trat - und außerdem war's glatt -
Professor Wurzel aus dem Hause,
weil er was einzukaufen hatt'.

Kaum tat er seine ersten Schritte,
als ihn das Gleichgewicht verließ,
er rutschte aus und fiel und brach sich
die Beine und noch das und dies.

Jetzt liegt er nun, völlig gebrochen,
im Krankenhaus in Gips und spricht:
"Ich rechnete schon oft mit Brüchen,
mit solchen Brüchen aber nicht!"

Posted by: IU on 08 Jaenner 2004, 13:42

Immer wenn ich traurig bin

Immer wenn ich traurig bin,
trink ich einen Korn.

Wenn ich dann noch traurig bin,
trink ich noch n' Korn.

Wenn ich dann noch traurig bin,
trink ich noch n' Korn.

Und wenn ich dann noch traurig bin,
fang ich an von forn.

Heinz Erhart

Posted by: IU on 08 Jaenner 2004, 13:43

Warum die Zitronen sauer wurden

Ich muß das wirklich mal betonen:
Ganz früher waren die Zitronen
(ich weiß nur nicht genau mehr, wann dies
gewesen ist) so süß wie Kandis.

Bis sie einst sprachen: "Wir Zitronen,
wir wollen groß sein wie Melonen!
Auch finden wir das Gelb abscheulich,
wir wollen rot sein oder bläulich!"

Gott hörte oben die Beschwerden
und sagte: "Daraus kann nichts werden!
Ihr müßt so bleiben! Ich bedauer!"
Da wurden die Zitronen sauer . . .

Heinz Erhardt

Posted by: IU on 08 Jaenner 2004, 14:03

Vom Alten Fritz

Vom Alten Fritz, dem Preußenkönig,
weiß man zwar viel, doch viel zu wenig.

So ist zum Beispiel nicht bekannt,
dass er die Bratkartoffeln erfand.

Drum heißen sie auch – das ist kein Witz –
Pommes Fritz.

Heinz Erhardt

Posted by: 11i on 09 Jaenner 2004, 00:58

Die Made


Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
"Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol. So leb denn wohl !
Halt, noch eins ! Denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa !"
Also sprach sie und entwich.-
Made junior aber schlich
hinterdrein; und das war schlecht !
Denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine
fade
Made
ohne Gnade.
Schade !

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde . . .

Posted by: 11i on 10 Jaenner 2004, 12:43

Es wollte eine kleine Maus,
Im Keller wohnhaft, hoch hinaus.
Und eines Nachts, auf leisen Hufen,
Erklomm sie achtundneunzig Stufen
Und landete mit Weh und Ach
Ganz oben, dicht unter dem Dach.
Dort wartete bereits auf sie
Die Katze namens Dorili.  
Kaum daß das Mäuschen nicht mehr lebte,
Geschah's, daß eine Fledermaus
Ein paarmal um die Katze schwebte,
Zur Luke flog und dann hinaus.
Da faltete die Katz, die dreiste,
Die Pfoten und sprach: "Nein, wie süß!
Da fliegt die Maus, die ich verspeiste,
Als Engelein ins Paradies."

Posted by: 11i on 11 Jaenner 2004, 11:48

Die Ballade vom Ritter Kunkel


Es ritt der edle Ritter Kunkel
durch einen Wald, der still und dunkel.
Als ploetzlich jaeh und ungestuem
ein grauslich graues Ungetuem,
ein richtig schlimmes Drachenvieh,
das Feuer, Gift und Galle spieh,
sich fliegen naeherte dem Reiter
und sprach: "Bis hierher und nicht weiter !"

Der edle Ritter zog am Zuegel,
dann seinen Degen
stieg vom Buegel
und mutig, ohne banges Zagen
ging er dem Drachen an den Kragen.
Gar bald gelangs ihm hintern Ohrn
das Scheusal schmerzhaft anzubohrn,
worauf es "AU" schrie nach dem Stich
und flugs nach oben hin entwich.

Der Ritter reinigte den Degen
und ritt, nun auf befreiten Wegen,
dorthin, wohin er vorhin wollte
(wozu es fast nicht kommen sollte).

Das Volk begruesste ihn mit Tuechern
und bald schrieb man von ihm in Buechern,
weil er der erste war, wie's hiess,
der einen Drachen steigen liess.

Posted by: 11i on 31 Jaenner 2004, 19:23

Ein Naßhorn  

Ein Naßhorn und ein Trockenhorn
spazierten durch die Wüste,
da stolperte das Trockenhorn,
unds Naßhorn sagte: "Siehste !"

Posted by: 11i on 31 Jaenner 2004, 19:25

Geld erzählen  

Ich finde solche, die von ihrem Geld erzählen
und solche, die mit ihrem Geiste protzen
und solche, die erst beten und dann stehlen,
ich finde solche, Sie verzeihn, zum Kotzen.

Posted by: 11i on 31 Jaenner 2004, 19:26

Dichter  

Es soll manchen Dichter geben,
der muß dichten um zu leben.
Ist das immer so? Mitnichten,
manche leben, um zu dichten.

Posted by: 11i on 01 Februar 2004, 12:28

Der Kabeljau

Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
im Wasser schwimmt ein Kabeljau.
Da kömmt ein Hai von ungefähr,
ich glaub' von links, ich weiß nicht mehr,
verschluckt den Fisch mit Haut und Haar,
das ist zwar traurig, aber wahr. ---
Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
im Wasser schwimmt kein Kabeljau.

Posted by: 11i on 01 Februar 2004, 12:33

Die polyglotte Katze

Die Katze sitzt vorm Mauseloch,
in das die Maus vor kurzem kroch,
und denkt: "Da wart nicht lang ich,
die Maus, die fang ich!"

Die Maus jedoch spricht in dem Bau:
"Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau!
Ich rühr mich nicht von hinnen,
ich bleibe drinnen!"

Da plötzlich hört sie - statt "miau" -
ein laut vernehmliches "wau-wau"
und lacht: "Die arme Katze,
der Hund, der hatse!
Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen,
anstatt vor meinem Loch zu sitzen!"

Doch leider - nun, man ahnt's bereits -
war das ein Irrtum ihrerseits,
denn als die Maus vors Loch hintritt -
es war nur ein ganz kleiner Schritt -
wird sie durch Katzenpfotenkraft
hinweggerafft! - - -

Danach wäscht sich die Katz die Pfote
und spricht mit der ihr eignen Note:
"Wie nützlich ist es dann und wann,
wenn man 'ne fremde Sprache kann ...!"

Posted by: 11i on 03 Februar 2004, 01:55

Wenn die Opern  

Wenn die Opern dich umbrausen
mit Getön,
dann genieße auch die Pausen:
sie sind schön.

Posted by: 11i on 03 Februar 2004, 01:57

Ich denke nicht gern  

Ich denk' nicht gern an jenen Kuß,
den du mir gabst, Helene;
denn wenn ich an ihn denken muß,
dann werd' ich müd und gähne.

Posted by: 11i on 03 Februar 2004, 02:02

Unterschied

Wollen wir doch einmal dieses Thema streifen:
Autoräder sind von Reifen –
Lehrer aber, die zu lehren sich bestreben,
sind von Unreifen umgeben.



Posted by: 11i on 04 Februar 2004, 03:39

Die Eule

Eine Eule saß und stierte
auf dem Aste einer Euche.
Ich stand drunter und bedachte,
ob die Eule wohl entfleuche,
wenn ich itzt ein Steunchen nähme
und es ihr entgegenschleuder'?
Dieses tat ich. Aber siehe,
sie saß da und flog nicht weiter.
Deshalb paßt auf sie die Zeule:

Eule mit Weule!

Posted by: 11i on 05 Februar 2004, 03:29

Der Brummer


Der Brummer, der mich so geplagt
und den ich hundertmal gejagt,
und den ich niemals kriegen konnte,
weil er ja leider fliegen konnte,
und der mir manchen Schlaf verdorben,
der Brummer ist, gottlob, verstorben.
Er starb an Bauchweh und Migräne.- -
De mortuis nil nisi bene !

Posted by: 11i on 05 Februar 2004, 03:31

Das Finkennest


Ich fand einmal ein Finkennest,
und in demselben lag ein Rest
von einem Kriminalroman.
Nun sieh mal an:
der Fink konnt lesen !
Kein Wunder, es ist ein Buchfink gewesen.

Posted by: 11i on 05 Februar 2004, 03:33

Moderne Sinfonie


Droben sitzet die Kapelle,
festlich und gestimmt ist sie.
Schon ertönt die dritte Schelle -
gleich beginnt die Sinfonie.
Nun wird's stille; denn es zeigt sich
der Maestro, wohlbefrackt,
steigt auf's Podium, verneigt sich,
dreht sich um und schlägt den Takt.
Geiger geigen, Bläser blasen,
Pauker pauken, Harfe harft - - -
alle Noten dieses Werkes
werden schonungslos entlarvt . . .

Droben schwitzet die Kapelle,
auch der Dirigent hat's satt ! -
Morgen können wir dann lesen,
ob es uns gefallen hat . . . !

Posted by: IU on 05 Februar 2004, 17:11

Pessimisten sind Leute, die mit der Sonnenbrille in die Zukunft schauen.

Heinz Erhardt

Posted by: 11i on 10 Februar 2004, 23:04

Mal trumpft man  

Mal trumpft man auf, mal hält man stille,
mal muß man kalt sein wie ein Lurch,
des Menschen Leben gleicht der Brille:
man macht viel durch.

Posted by: 11i on 11 Februar 2004, 01:17

Der Fels  

Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt,
so fällt er auf den Fuß dir prompt!
So ist es nun mal auf der Welt:
ein Kummer geht, ein Kummer kommt ...

Posted by: 11i on 11 Februar 2004, 01:19

Ich hol' vom Himmel    

"Ich hol' vom Himmel dir die Sterne",
so schwören wir den Frauen gerne.
Doch nur am Anfang! Später holen
wir nicht mal aus dem Keller Kohlen.

Posted by: 11i on 11 Februar 2004, 01:22

Die Nase  

Wenngleich die Nas, ob spitz, ob platt,
zwei Flügel - Nasenflügel - hat,
so hält sie doch nicht viel vom Fliegen;
das Laufen scheint ihr mehr zu liegen.

Posted by: 11i on 13 Februar 2004, 16:16

Leicht zu sagen

Du irrst, wenn du sagst, es sei leicht,
was Leichtes hinzuschreiben,
was lustig - aber nicht zu seicht -
die Sorgen hilft vertreiben.

Leicht ist, ich bitt' dich zu verzeih'n,
das sogenannte Ernste,
das braucht nicht angebor'n zu sein -
das kannste bald, das lernste!

Posted by: 11i on 14 Februar 2004, 17:31

Das Pechmariechen

Zu Ostern in Hersfeld die Mutter spricht:
"Bald ist es Zeit für das Festtagsgericht !
Drum gehe, Mariechen, hinab in den Keller
und fülle mit Sauerkraut hier diesen Teller !"

"O Mutter, o Mutter, mir träumte neulich
von einem Mann - der Mann war abscheulich ... !
Ach, laß uns den Keller vergessen:
wolln wir was anderes essen !"

"Mein Kind, mein Kind, ich seh es genau:
du kommst in die Jahre, wirst langsam Frau,
siehst überall Männer, die lauern -
geh, hol von dem Kraut, von dem sauern! "

Mariechen tut es, sie schreitet hinab,
hinab in den Keller, der finster wie's Grab - !
Hier füllt sie den Teller, den Teller von Blech - -
doch solang sie auch füllt, 's kommt kein Mann!
So'n Pech ! (Darum: Pechmariechen !)

Posted by: 11i on 15 Februar 2004, 13:47

Was wär ein Apfel ohne -Sine,
Was wären Häute ohne Schleim?
Was wär'n die Vita ohne -Mine,
Was wär'n Gedichte ohne Reim?
Was wär das E ohne die -llipse,
Was wär veränder ohne -lich?
Was wär ein Kragen ohne Schlipse,
Und was wär ich bloß ohne Dich?

Posted by: IU on 15 Februar 2004, 14:34

Der Berg

Hätte man sämtliche Berge der ganzen Welt,
zusammengetragen und übereinandergestellt
und wäre zu Füßen dieses Massivs,
in riesiges Meer, ein breites und tiefs.
Und stürzte nun, unter Donnern und Blitzen
der Berg in dieses Meer — na das würd' spritzen!

Posted by: IU on 15 Februar 2004, 14:36

Erfreulich

Es ist gewiß was Schönes dran,
am Element, dem nassen,
weil man das Wasser trinken kann!
Man kann's aber auch lassen!

Posted by: IU on 15 Februar 2004, 14:47

O, wär ich
der Kästner Erich!
Auch wär ich gern
Christian Morgenstern!
Und hätte ich nur einen Satz
von Ringelnatz!
Doch nichts davon! — Zu aller Not
hab ich auch nichts von Busch und Roth!
Drum bleib ich, wenn es mir auch schwer ward,
nur der Heinz Erhardt...

Posted by: IU on 15 Februar 2004, 14:55

Der Schmetterling

Es war einmal ein buntes Ding,
ein sogenannter Schmetterling,
der war wie alle Falter,
recht sorglos für sein Alter.

Er nippte hier und nippte dort,
und war er satt, so flog er fort,
flog zu den Hyazinthen
und guckte nicht nach hinten.

Er dachte nämlich nicht daran,
daß was von hinten kommen kann.
So kam's, daß dieser Schmetterling,
verwundert war, als man ihn fing.

Posted by: 11i on 17 Februar 2004, 00:27

Der Markensammler

Herr Heinrich Franz von Ohnegleichen
der sammelte gern Postwertzeichen
Mit Zähnen und mit glatten Rändern
Aus Übersee und andern Ländern und klebte sie alle vereinigt,
jedoch geordnet und gereinigt Ins Album,
wie man das so muß - Nur fehlte die Mauritius.

Was hatte er nicht unternommen, um diese Marke zu bekommen -
Ja, selbst als er der Minne frönte Mit Minna, die ihn arg verwöhnte,
fragte er bei jedem Kuß: "Hast du nicht die Mauritius?"

Bald brachte beiden Adebar Ein Kind, das zwar ein Mädchen war,
Doch Heinrich faßte den Entschluß: "Die nennen wir Mauritius!"
Gewiß, der Name paßt nicht recht
Für'n Kind von weiblichem Geschlecht,
Doch sei's: zu End sei der Verdruß. Ich hab eine Mauritius.

Sehr früh schon ging das Mädchen gern in Bars, damit es tanzen lern'
und dadurch körperlich erstarke. Na, sie wurde vielleicht ne Marke ...

Posted by: IU on 17 Februar 2004, 17:02

Kolumbus

Als Kolumbus von seiner Amerikafahrt
nach Spanien heimkam mit Gold und mit Bart
und, hochgeehrt und umjubelt, schritt
durch die Hauptstadt des Landes, nämlich Madrid,
entdeckte er plötzlich da drüben rechts
eine hübsche Person femininen Geschlechts.
Bei ihrem Anblick — was war schon dabei? —
entschlüpfte ihm was und zwar das Wort »ei«...

Seitdem sind die Forscher sich darüber klar,
daß das das »Ei« des Kolumbus war!

Posted by: IU on 17 Februar 2004, 17:04

An einen Nichtschwimmer

Du kannst nicht schwimmen? Ach deshalb kriegen
dich nicht Baldrian, nicht Kampfer
auf einen Dampfer!
Doch neulich hast du ein Flugzeug bestiegen!
Kannst du denn fliegen?

Posted by: 11i on 01 April 2004, 23:48

Den Unverstandenen

Stumm ist der Fisch, doch nicht nur er:
Auch einen Wurm verstehst du schwer.

Selbst deines treuen Hunds Gebell
entzifferst du nicht immer schnell.

Auch bei den Rindern, Hühnern, Schweinen
kannst du nur raten, was sie meinen.

Drum spreche ich als Anwalt hier
für jedes unverstandne Tier.

(Für'n Papagei brauch ich das nicht,
weil er ja für sich selber spricht !)

Posted by: 11i on 01 April 2004, 23:52

Der Spatz


Es war einmal ein grauer Spatz,
der saß ganz oben auf dem Dache,
und unten hielt die Mietzekatz
schon seit geraumer Weile Wache.
Da sagte sich das Spätzlein keck:
"Mich kann das Biest nicht überlisten!"
Bums, kam ein Habicht um die Eck
und holte sich den Optimisten. -
So kann es allen denen gehn,
die glauben, nur sie wärn die Schlauen.
Man darf nicht nur nach unten sehn,
man muß auch mal nach oben schauen!

Posted by: 11i on 02 April 2004, 17:18

Der Stein


Fast wär vom Dach ein Ziegelstein
mir auf den Kopf geflogen,
jedoch "es hat nicht sollen sein":
er machte einen Bogen.

Daß er das tat, ja, das war gut !
Doch hat der Fall bewiesen:
man sei beständig auf der Hut
und geh nie ohne diesen !

Posted by: 11i on 03 April 2004, 20:54

Am Kamin


Es gibt recht viele, die noch immer
vom englischen Kamine schwärmen.
Er kann so leidlich zwar das Zimmer -
doch ich mich nicht für ihn erwärmen.

Wenn ich vor solchem Möbel sitze -
ich muß das wirklich mal erwähnen -
so hab ich vorne große Hitze
und klappre hinten mit den Zähnen.

Sitzt du jedoch bei mir ganz dicht,
legst um mich deinen lieben Arm,
dann gilt das, was ich sagte, nicht -
dann hab ich es auch hinten warm!

Posted by: 11i on 04 April 2004, 20:38

Milch


Es bot der arme Trödlersmann
dem Grafen ein Gemälde an,
das zeigte farbig, froh und frisch,
zwei Gläser Milch auf einem Tisch.
Der das gemalt, war namenlos -
das Bild dagegen rahmenlos.

Da sprach der Graf zum Trödlersmann:
"Was fang ich ohne Rahmen an?
Der Rahmen ist das A und O -
für dieses Machwerk sowieso!
Und dann der Preis! Ganz unerhört!
So viel sind zwei Glas Milch nicht wert!
Und außerdem fehlt, wie ich sag,
der Rahmen! Also - guten Tag!"

Da packte unser Trödlersmann
das Bild ein und sprach traurig dann:
"Wie doch's Intresse gleich erlahmt
an Milch, ist sie, wie hier, entrahmt!"

Posted by: 11i on 05 April 2004, 23:02

An die Bienen


Bienen! Immen! Sumseriche!
Wer sich je mit euch vergliche,
der verdient, daß man ihn töte!
Daß zumindest er erröte!
Denn, wie ihr in Tal und Berg schafft
ohne Zutun der Gewerkschaft,
ohne daß man euch bezahle,
ohne Streik und Lohnspirale,
täglich, stündlich drauf bedacht,
daß ihr für uns Honig macht,
ihr seid's wert, daß man euch ehre!
Wobei vorzuschlagen wäre -
ob nun alt ihr, ob Novizen -
euch von heute ab zu siezen!
Unser Dank, unser Applaus
säh in etwa dann so aus:
"Sehr geehrte Honigbienen!
Wir Verbraucher danken Ihnen!"

Posted by: 11i on 06 April 2004, 23:12

Gänseblümchen


Ein Gänseblümchen liebte sehr
ein zweites gegenüber,
drum rief's: "Ich schicke mit 'nem Gruß
dir eine Biene 'rüber !"

Da rief das andere: "Du weißt,
ich liebe dich nicht minder,
doch mit der Biene, das laß sein,
sonst kriegen wir noch Kinder !"

Posted by: 11i on 04 Mai 2004, 00:10

Der kalte Wind


Es wohnt ein Wind in Leningrad,
der pustet kalt,
wer da nicht einen Mantel hat,
der hustet bald.

Posted by: 11i on 04 Mai 2004, 23:52

Schimpfe nicht ...

Schimpfe nicht auf Sozialisten -
oder auf Nationalisten -
oder gar auf Klerikale -
und auch nicht auf Liberale!
Schimpf nicht auf die Kaisertreuen -
oder auf die Neo-Neuen - -
schimpfe nur auf jene, die's
Land regiern, als könnten sie's!

end


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