Giga User
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PRAG



Bewegung in der frischen Luft soll ja sehr gesund sein, hab ich mir sagen lassen ;-)
Gisela und ich haben uns dazu diesmal Prag als Ziel gewählt.
Es ist Samstag der 20.11., wir nehmen wieder den ersten Flug, um 07:10h heben wir mit der DH8 ab,
der von Austrian Arrows durchgeführt wird und nach etwa 50 min mit der Turboprobmaschine kommen wir am Prager Flughafen Ruzyne an.
Wir erstehen um 24 Kronen (ca. 0,70 Euro) ein Hin- und Retourticket ins Stadtzentrum,
wobei wir etwa 20 min mit dem Bus unterwegs sind und danach mit
der U-Bahn weiterfahren.

Ab da sind wir per Fuß unterwegs, um die City näher zu erkunden.




Prag, seit 01.01.1993 Hauptstadt der Tschechischen Republik, hat ca. 1.200 000 Einwohner und wird gerne auch als „Goldene Stadt“, „Magische Stadt“ und das „Paris des Ostens“ bezeichnet. Schon die ersten Eindrücke lassen erahnen warum. Teile der Stadt erinnern uns an die Wiener Altstadtbauten.

Es gibt einerseits in der Breite sehr großzügig angelegte Fußgängerzonen zu durchwandern, und andererseits gibt’s  auch viele sehr schmale Gässchen, die sich durch die ganze Innenstadt schlängeln.

Am unteren Ende des Turms des Altstädter Rathauses (Staromestská radnice) befindet sich die Astronomische Uhr,
das Werk von Mikulàs von Kadan, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts angebracht wurde und
zu jeder vollen Stunde durch den hübschen Apostelzug die Aufmerksamkeit der Touristen auf sich zieht.




Inzwischen ist es schon später Vormittag geworden und wir beschließen, uns auf die Suche
nach einer geeigneten Lokalität zu machen, um ein verspätetes Frühstück einzunehmen.
Gegenüber der Astronomischen Uhr befindet sich das Grand Cafe Praha, ein sehr gepflegtes Citylokal im klassischen Kaffeehausstil, das ich hier unbedingt positiv erwähnen möchte.
Um insg. 440 Kronen für uns beide  (also rund 13 Euro) wird uns hier von Kornflakes, Joghurt und Orangensaft
bis hin zu Schinken und Käse, Butter, Marmelade…etc. alles aufgetischt, was den guten Frühstückstisch ausmacht.
Außerdem gibt’s meine heißgeliebten Kürbiskernweckerl…*gg*
Die Bedienung ist freundlich, die Atmosphäre locker und gemütlich…
Gestärkt wie die Holzfäller und von den Heißgetränken wieder aufgewärmt sind wir bestens für den weiteren Tag gerüstet.


Wir machen uns auf den Weg Richtung Wasser – die Karlsbrücke soll unser nächstes Ziel sein.
Das Wetter meint’s gut mit uns, ab und zu schneit es ein wenig, dann kommt sogar die Sonne durch…meist ist es bewölkt, großteils bleibt es aber trocken.
Die Temperaturen sind um Null Grad herum und darüber, beim Gehen ist uns ohnehin warm nur der Wind, der phasenweise aufkommt, ist unangenehm kalt.
An der Karlsbrücke angekommen bemerken wir, daß sich hier und jetzt doch schon zur mittäglichen Stunde wesentlich mehr Leben abspielt, als wir zu der doch noch morgentlichen Zeit in den Fußgängerzonen erlebten.
Karluv most – die Karlsbrücke, ein Symbol der Stadt Prag, verbindet die Altstadt (Stare Mesto) mit der Kleinseite (Malà Strana). Der Bau begann in der zweiten Hälfte des 14. Jhdts zur Zeit Karls IV. und wurde Anfang des 15. Jhdts in der Regierungszeit Wenzels IV. abgeschlossen. Die Brücke ist 516 Meter lang, 10 Meter breit und steht auf 16 Pfeilern. Die Brückenaufgänge werden von mächtigen Türmen beschützt.
Wir genießen beim Überqueren der Moldau einerseits die herrliche Aussicht und andererseits die vielen Skulpturengruppen und Statuen entlang der altgotischen Brücke.
Obwohl wir von der Stadt insgesmt sehr positiv beeindruckt sind, mir persönlich gefällt dieser halbe Kilometer über die Moldau am allerbesten und ich kann mir lebhaft vorstellen, wie herrlich das Darüberspazieren erst im Frühling oder Sommer sein muß ;-)






Nach Stunden des Herumwanderns und aufgrund der Vielzahl von Kirchen beschränken wir uns auf die St. Nikolaus Kirche,  
im Stile barocker Architektur in der ersten Hälfte des 18. Jhdts von Dientzenhofer erbaut.
Hier wird zwar ein kleiner Betrag Eintritt verlangt, aber wenigstens darf man hier rein,
die Kirchen davor waren verschlossen.
Wir setzen uns ein paar Minuten und lassen unsere Blicke über die prächtige Innengestaltung schweifen
während unsere Beine sich für den kurzen Stopp bedanken.

Wir durchschlendern noch einige Gässchen und lassen einfach die Prager Innenstadtatmosphäre  auf uns einwirken.





Bei den technischen Einrichtungen gibt’s offensichtlich noch einigen Aufholbedarf
und leider fehlt in einigen Bereichen die Beschilderung in mehreren Sprachen oder zumindest in Tschechisch UND Englisch,
was uns ein paar Mal dazu veranlaßt, instinktiv eine Richtung einzuschlagen.
Der Schwarzmarkt scheint auch zu blühen, uns wird mehrmals auf der Straße Geldwechsel angeboten,
aber ich denke, das gehört in den östlichen Ländern zum Alltag.

Ansonsten sind wir sehr begeistert und beeindruckt von der Schönheit der Stadt,
der angenehmen Atmosphäre und der Vielfalt an interessanten und sehenswerten Bauwerken.
Am späteren Nachmittag machen wir uns wieder auf den Rückweg, erst mit der U-Bahn und dann wieder mit dem Bus zum Airport.
Eigentlich wollten wir gleich einchecken, um uns dann noch gemütlich im Duty Free Shop
herumtreiben zu können…aber dann hatten wir noch eine kleine Nervenprobe zu bestehen,
als uns mitgeteilt wird, der Flieger wäre voll.
Nach einiger Zeit und nach einigem Hin und Her wurden uns doch noch die Boardingcards ausgehändigt
und wir mußten uns beeilen, den Flieger noch zu erreichen.
Es war ein CRJ und wir hatten Businessclassplätze in dem restlos vollen Flieger.
Nun konnten wir uns entspannt zurücklehnen und die 40 Minuten bis Wien genießen,
wo wir planmäßig um kurz nach 19h ankommen.


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Liebe Grüße
11i

                         °""° You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one . . . °""°
Hyper User
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Jöööö! Prag ist überhaupt einer meiner Lieblingsorte. Im Sommer und auch zu Ferienterminen wie Ostern ziemlich voll...So ein Foto wie das von dir hätte man aus Platzgründen gar nicht machen können.....